Die Forschungsstelle für das Übersee-Deutschtum wurde Ende 1934 vom Hamburgischen Landesverband des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA) eingerichtet. Von Anfang an eng mit der Universität Hamburg verbunden, wurde die Forschungsstelle 1937 der Universität angegliedert.
Aufgabe der Forschungsstelle war der Aufbau eines Zeitungsarchivs und einer Handbibliothek, die Betreuung von Forschungs- und Prüfungsarbeiten, das Abhalten von Arbeitsgemeinschaften und Vorträgen sowie allgemeine Auskunft und Beratung zu Fragen des Deutschtums in Übersee.
Als 1938 das Hamburgische “Kolonial-Institut” wiederbegründet wurde, wurde ihm auch die Forschungsstelle angegliedert. In dieser Zeit erfolgten vermutlich auch die Materialabgaben aus dem HWWA-Bestand zum Thema “Deutschtum im Ausland” an die Forschungsstelle. Dieses Material wurde von der Forschungsstelle durch eigene Sammlungen angereichert und gelangte später an das HWWA zurück.
1943, nach der Zerstörung des Historischen Seminars der Universität, wurde die Forschungsstelle räumlich mit dem Historischen Seminar vereint, wobei die Bibliothek ganz in das Eigentum der Universität überging. 1945 wurde die Forschungsstelle aufgelöst.
Im Rahmen diese Projektes werden, um den Sammlungszusammenhang zu erhalten, unter der Provenienz der Forschungsstelle sowohl ihre eigenen als auch die ursprünglich einmal abgegebenen HWWA-Bestände digitalisiert.
Auch die HWWA-Bestände werden so erstmals seit Ende der 30er Jahre wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, da sie zum Zeitpunkt der Rollverfilmung noch nicht wieder im Hause waren.
Johanna Becker